Ezbet el Nakhl

15.Oktober 2022, wir sind endlich wieder zu Besuch in Ezbet El Nakhl

Nasser, langjähriger Mitarbeiter des Salam Centers in Ezbet El Nakhl und „unser“ Fahrer, wenn wir in Kairo sind, holt uns im Lotus Hotel ab.

Unsere erste Station ist die Mahabba Schule. Begrüßt werden wir von fröhlichen Kindern, einigen vertrauten Vertreterinnen und Vertretern des Lehrerkollegiums und natürlich von Schwester Demiana. Begeistert schauen wir uns die Kunstwerke aus dem Zeichenunterricht zum Thema Umweltschutz an und einige der jungen Künstlerinnen und Künstler erläutern ihre Werke.

Die nächste Station führt uns zur Night School mit angrenzender Frauenberatungsstelle. Auch dort sehen wir einige bekannte Mitarbeiterinnen wieder. Frauen werden hier während ihrer Schwangerschaft medizinisch betreut und die Kinder der Night School können in kleineren Lerngruppen mit motivierten Lehrerinnen und Lehrern all die Lerninhalte vertiefen, die sie in den staatlichen Schulen nicht gleich verstehen.

Vom Dach aus, können wir uns einen Überblick über die aktuellen Ausmaße des Müllgebietes verschaffen. Ich sehe viele neue Häuser und stelle fest, dass die wackeligen Verschläge zur sortengerechten Trennung des Mülls weniger geworden sind. Mehr und mehr – aus meiner Sicht – deutlich stabilere Häuser haben viele der Hütten inzwischen ersetzt. Die Trennung des Mülls findet nun dort statt und Ezbet El Nakhl sieht nicht mehr ganz so zerbrechlich aus, wie ich es noch vor zwei Jahren erlebt habe.

Im Salam Center werden wir von Sr. Maria empfangen und bestaunen die Aktivitäten in den beiden Kindergärten des Centers. Im Regelkindergarten werden die Kinder gerade abgeholt oder halten Mittagsruhe. Im Kindergarten für Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen finden noch Aktivitäten im Montessori Raum und in der Physiotherapie statt.

Das neue Krankenhaus befindet sich noch im Bau. Ein Gebäude auf dem Gelände wurde für die Seeds of Hope renoviert, so dass sie nun wieder direkt im Salam Center leben, lernen und arbeiten können. Natürlich haben wir uns auch die Werkstätten der Seeds of Hope angesehen. Dort wird uns demonstriert, wie man fachgerecht Dochte für hand-gezogenen Kerzen vorbereitet und wie die farbenfrohen Flickenteppiche gewebt werden.

Auch im Konvent der Daughthers of St. Mary wird fleißig gebaut, denn die Schwesternschaft ist in Ezbeth El Nakhl nun auf 25 Schwestern angewachsen, so dass das ursprüngliche Gebäude zu klein wurde und um zwei Stockwerke erweitert wurde. Ein Aufzug erleichtert nun auch den älteren Schwestern den Aufstieg in ihre Räume.

Das gemeinsame Mittagessen mit Sr. Maria rundete unseren Besuch kulinarisch ab und „unser“ Nasser bringt uns wohlbehalten wieder zum Hotel zurück.

Bettina Alzner

Beni Suef

Leuchtende Kinderaugen empfingen uns in der der El Tawfik Schule in Neu Beni Suef. Fahnen schwenkende und trommelnde Kinder geleiteten uns zur ersten Aufführung der Kindergartenkinder. In einer kleinen Bühnen-Show präsentierten sich die weiteren Klassen mit Tanz und Gesang.

Durch die Arbeit von Sr. Priscilla und Sr. Joanna werden besoders Frauen befähigt eigene Potenziale zu entdecken und weiter zu entfalten. Die zuständigen Dorfpfarrer unterstützen die Arbeit der Schwestern wo immer sie können.

In der Geschäftsstelle von CCTD trafen wir erstmals auf Abuna Maximus, den neuen Studentenpfarrer. Er nahm 2002 an einer unserer Begegnungsreisen teil. Nun tritt er die Nachfolge von Abuna Ruis an und ist sehr daran interessiert, die Begegnungsarbeit mit jungen Menschen wieder aufzunehmen.

Unsere Freundin Sr. Amalia konnte aus persönlichen Gründen leider nicht an unserem gemeinsamen Wochenende in Anaphora teilnehmen. Zu unserer großen Freude empfing sie uns aber mit einem köstlichen Essen und brachte uns auf den neuesten Stand der Entwicklung ihres Kindergartens und ihrer weiteren Projekte.

Eine besondere Überraschung, war das Wiedersehen mit Abuna Antonius, der viele Jahre aktiv mit der Partnerschaftsarbeit verbunden war.

 

 

Ägypten – Anaphora

Quietschende Flugzeugreifen.
Hektische Betriebsamkeit im Terminal.
Nasser wartet schon im Bus auf uns.
Blinkende Lichter der riesigen Stadt.
Tosender Lärm und rußende LKWs.

Es wird dunkler, leiser.
Nasser hält vor einem großen Tor.
Dahinter – Dunkelheit.
Anaphora – Kloster mit Begegnungszentrum.
Hinter dunkelen Palmen ein Licht.
Sr. Theodora wartet auf uns.
Freundliche Augen unter schwarzem Kopftuch.
„We prepared a little supper for your!“
Wir essen hungrig bei Kerzenschein.
Stille!
Wir sind da!
Angekommen