Gruß aus Ezbet el Nakhl & Beni Suef

Sr. Maria sendet liebe Grüße aus der Night School, der Nachhilfe-Schule für Schülerinnen und Schüler, die staatliche Schulen in Ezbet el Nakhl besuchen. Am Nachmittag gestalten die Kinder für das Epiphanias-Fest Laternen aus Orangen. (Epiphanias ist eines der ältesten Feste, an dem sowohl die Geburt als auch die Taufe Jesu gefeiert wird.)

Sr. Amalia schreibt, dass sich die Kosten für Lebensmittel verdoppelt haben und die Not groß ist. Für die nächste Armenspeisung hat sie günstig einkaufen können. Mit Dank, schreibt sie, betet sie die Verse aus Hiob 36,16: „So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist; und deinen Tisch füllt er mit Gutem.“

 

Multiplikatoren-Reise zu unseren Partnerinnen der koptischen Kirche

Wir planen eine ca. zehn- bis vierzehntägige Partnerschaftsreise im Zeitraum vom 18. März bis 16. April. Mit der Reisegruppe klären wir den geeignetsten Reise-Zeitpunkt.
Für junge Menschen unter 28 Jahren gibt es einen gesonderten Zuschuss!

Rückmeldung: Partnerschaftsreise Ägypten 2023

Pastor Dietmar Boos
Vorsitzender des Entwicklungshilfeausschuss

 

Ezbet el Nakhl

15.Oktober 2022, wir sind endlich wieder zu Besuch in Ezbet El Nakhl

Nasser, langjähriger Mitarbeiter des Salam Centers in Ezbet El Nakhl und „unser“ Fahrer, wenn wir in Kairo sind, holt uns im Lotus Hotel ab.

Unsere erste Station ist die Mahabba Schule. Begrüßt werden wir von fröhlichen Kindern, einigen vertrauten Vertreterinnen und Vertretern des Lehrerkollegiums und natürlich von Schwester Demiana. Begeistert schauen wir uns die Kunstwerke aus dem Zeichenunterricht zum Thema Umweltschutz an und einige der jungen Künstlerinnen und Künstler erläutern ihre Werke.

Die nächste Station führt uns zur Night School mit angrenzender Frauenberatungsstelle. Auch dort sehen wir einige bekannte Mitarbeiterinnen wieder. Frauen werden hier während ihrer Schwangerschaft medizinisch betreut und die Kinder der Night School können in kleineren Lerngruppen mit motivierten Lehrerinnen und Lehrern all die Lerninhalte vertiefen, die sie in den staatlichen Schulen nicht gleich verstehen.

Vom Dach aus, können wir uns einen Überblick über die aktuellen Ausmaße des Müllgebietes verschaffen. Ich sehe viele neue Häuser und stelle fest, dass die wackeligen Verschläge zur sortengerechten Trennung des Mülls weniger geworden sind. Mehr und mehr – aus meiner Sicht – deutlich stabilere Häuser haben viele der Hütten inzwischen ersetzt. Die Trennung des Mülls findet nun dort statt und Ezbet El Nakhl sieht nicht mehr ganz so zerbrechlich aus, wie ich es noch vor zwei Jahren erlebt habe.

Im Salam Center werden wir von Sr. Maria empfangen und bestaunen die Aktivitäten in den beiden Kindergärten des Centers. Im Regelkindergarten werden die Kinder gerade abgeholt oder halten Mittagsruhe. Im Kindergarten für Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen finden noch Aktivitäten im Montessori Raum und in der Physiotherapie statt.

Das neue Krankenhaus befindet sich noch im Bau. Ein Gebäude auf dem Gelände wurde für die Seeds of Hope renoviert, so dass sie nun wieder direkt im Salam Center leben, lernen und arbeiten können. Natürlich haben wir uns auch die Werkstätten der Seeds of Hope angesehen. Dort wird uns demonstriert, wie man fachgerecht Dochte für hand-gezogenen Kerzen vorbereitet und wie die farbenfrohen Flickenteppiche gewebt werden.

Auch im Konvent der Daughthers of St. Mary wird fleißig gebaut, denn die Schwesternschaft ist in Ezbeth El Nakhl nun auf 25 Schwestern angewachsen, so dass das ursprüngliche Gebäude zu klein wurde und um zwei Stockwerke erweitert wurde. Ein Aufzug erleichtert nun auch den älteren Schwestern den Aufstieg in ihre Räume.

Das gemeinsame Mittagessen mit Sr. Maria rundete unseren Besuch kulinarisch ab und „unser“ Nasser bringt uns wohlbehalten wieder zum Hotel zurück.

Bettina Alzner

Beni Suef

Leuchtende Kinderaugen empfingen uns in der der El Tawfik Schule in Neu Beni Suef. Fahnen schwenkende und trommelnde Kinder geleiteten uns zur ersten Aufführung der Kindergartenkinder. In einer kleinen Bühnen-Show präsentierten sich die weiteren Klassen mit Tanz und Gesang.

Durch die Arbeit von Sr. Priscilla und Sr. Joanna werden besoders Frauen befähigt eigene Potenziale zu entdecken und weiter zu entfalten. Die zuständigen Dorfpfarrer unterstützen die Arbeit der Schwestern wo immer sie können.

In der Geschäftsstelle von CCTD trafen wir erstmals auf Abuna Maximus, den neuen Studentenpfarrer. Er nahm 2002 an einer unserer Begegnungsreisen teil. Nun tritt er die Nachfolge von Abuna Ruis an und ist sehr daran interessiert, die Begegnungsarbeit mit jungen Menschen wieder aufzunehmen.

Unsere Freundin Sr. Amalia konnte aus persönlichen Gründen leider nicht an unserem gemeinsamen Wochenende in Anaphora teilnehmen. Zu unserer großen Freude empfing sie uns aber mit einem köstlichen Essen und brachte uns auf den neuesten Stand der Entwicklung ihres Kindergartens und ihrer weiteren Projekte.

Eine besondere Überraschung, war das Wiedersehen mit Abuna Antonius, der viele Jahre aktiv mit der Partnerschaftsarbeit verbunden war.

 

 

Ägypten – Anaphora

Quietschende Flugzeugreifen.
Hektische Betriebsamkeit im Terminal.
Nasser wartet schon im Bus auf uns.
Blinkende Lichter der riesigen Stadt.
Tosender Lärm und rußende LKWs.

Es wird dunkler, leiser.
Nasser hält vor einem großen Tor.
Dahinter – Dunkelheit.
Anaphora – Kloster mit Begegnungszentrum.
Hinter dunkelen Palmen ein Licht.
Sr. Theodora wartet auf uns.
Freundliche Augen unter schwarzem Kopftuch.
„We prepared a little supper for your!“
Wir essen hungrig bei Kerzenschein.
Stille!
Wir sind da!
Angekommen

Besuch von Sr. Demiana

Am 12. und 13. Juni 2022 war Sr. Demiana bei uns im Kirchenkreis Moers zu einem Kurzbesuch. Am Sonntagabend waren wir zu Gast bei Superintendent Wolfram Syben, wo wir auf eine Delegation aus Ruanda trafen, die ebenfalls bei uns im Kirchenkreis zu Besuch war.

Am Montag waren wir um 9:30 Uhr in der Regenbogenschule Meerfeld zu Besuch, wo wir auf die Schülerkonferenz (Vertreterinnen und Vertreter aus allen Klassen) trafen, die sich auf den Besuch von Sr. Demiana gut vorbereitet hatten. Die Schülerinnen und Schüler unterstützen seit vielen Jahren Kinder aus dem direkten Müllgebiet, die zur Mahabba Schule gehen.

Um 11:00 Uhr besuchten wir das Willy-Brand-Berufskolleg und lernten den neuen Direktor der Schule kennen. Durch den Erlös von gesammelten Pfandflaschen auf dem Schulgelände und Spenden unterstützen die Schülerinnen und Schüler, wie auch die Lehrkräfte, den Schulbesuch und die medizinische Versorgung von Kindern der Mahabba-Schule in Kairo.

Am frühen Nachmittag ging es dann weiter in die Paul-Gerhardt-Grundschule nach Krefeld-Uerdingen. Die Leiterin der UNESCO-AG, Frau Christiane Loewen, hatte die Schülerinnen und Schüler gut auf den Besuch vorbereitet. Nach einer ersten Schilderung der Schulsituation von Sr. Demiana, gab es eine Menge konkreter Fragen der Kinder.

Weihnachtsspendenaktion

Mit der diesjährigen Weihnachtsspendenaktion wollen wir die vielfältigen Bildungsprojekte der „Daughters of Saint Mary“ (DSM) in Beni Suef und Ezbet el Nakhl unterstützen. Durch die beiden Schulen in kirchlicher Trägerschaft der Schwestern, Mahabba Schule in Ezbet el Nakhl und El Tawfik Schule in Beni Suef, bekommen viele Mädchen und Jungen die Chance auf eine gute Bildung, die auch die Entwicklung der Persönlichkeit im Blick hat.

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Neue Schwestern geweiht

Sr. Amalia übermittelt die freudige Nachricht, dass Bischof Ghabrial sieben Schwestern und drei Novizinnen in Beni Suef geweiht hat. Darüber freuen wir uns sehr und senden herzliche Segenswünsche nach Beni Suef.

In letzter Zeit erhielt ich Grüße und gute Wünsche. Die Schwestern haben von unserer Corona-Situation gehört. Sie nehmen uns in ihre Fürbitte.

In einer E-Mail schreibt Sr. Amalia: „Die Nachricht, die ich von dir erhalten habe über die Situation in Deutschland, hat mich sehr traurig gemacht. Bei uns in Ägypten ist es wärmer als bei euch, vielleicht haben wir dadurch eine andere Situation. Bei uns gibt es seit dem 1. November eine Bestimmung, dass alle Mitarbeiter in den Behörden geimpft sein müssen. Im Kindergarten haben wir nun auch alle Mitarbeiterinnen impfen können. Die Regierung in Ägypten versucht alles, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem infizieren sich auch hier immer noch viele und Menschen sterben.“

Night School in Ezbet el Nakhl

Sr. Maria betreibt mit unserer Hilfe die „Night School“, eine Schule für Kinder, die die staatlichen Schulen besuchen. Da der Unterricht dort nur rudimentär ist, sind Kinder auf Nachhilfe angewiesen, um einen guten Schulabschluss zu absolvieren. Kinder aus den Müllgebieten können sich dies nicht leisten. Hier setzt die „Night School“ an und unterrichtet im Drei-Schicht-System die unterschiedlichen Klassenstufen. Sr. Maria schickte mir kleine Videosequenzen von der Verteilung von Schultornistern, die sie von unserer Hilfe gekauft hatte. Es ist eine kleine Motivation und Freude für die Kinder, die genau wissen, dass Bildung der Schlüssel für ihre Zukunft ist.