Corona-Pandemie bedroht die Ärmsten

Partnerschaft mit der Koptischen Kirche in Ägypten

Das Coronavirus verbreitet sich rasant in Deutschland, Europa und der Welt. Die bestätigten Fälle in Ägypten sind noch relativ niedrig, aber das kann sich schnell ändern. Mit dramatischen Folgen ist zu rechnen, sollte sich Covid-19 beispielsweise in einem der dicht bevölkerten Müllgebiete, wie z.B. Ezbet el Nakhl ausbreiten. Dies hätte fatale Folgen für viele Menschen.

Aber auch jetzt schon hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Lebenssituation vieler Menschen in unseren Projekten der „Daughters of Saint Mary“:

Beni Suef

Sr. Amalia: „Seit dem 13. März sollen alle für vier Wochen zu Hause bleiben. Tagelöhner haben nun kein Einkommen mehr. Viele Menschen haben von jetzt auf gleich ihre Arbeit verloren. Arme Menschen, die von ihren Familien unterstützt wurden, haben nun gar nichts mehr. Wir verteilen Lebensmittelpakete und kleinere Geldbeträge über die Priester an Bedürftige.
Wir beten für die ganze Welt, weil wir in einer großen Krise leben und die Folgen für die ganze Welt schlimm sein werden.“

Sr. Virginia: „Hier in Ägypten steigt die Zahl der Erkrankten. Die Geschäfte schließen um 17 Uhr, und von 19 Uhr bis 6 Uhr morgens gibt es eine Ausgangssperre. Freitags und samstags sind alle Geschäfte geschlossen. Schulen, Kindergärten, alle Kirchen und Moscheen sowie alle Behörden sind für vier Wochen geschlossen. Aus Angst vor der Ausbreitung des Virus sind einige Städte abgeriegelt worden.
Mein Lehrerkollegium arbeitet nun von zu Hause aus. Über WhatsApp-Gruppen und dem Lernnetzwerk für Lehrer „Edumodo“ erreichen sie ihre Klassen.  Anstatt der Prüfungen wird es Tests über das Internet geben. Möge Gott uns in seiner Barmherzigkeit beschützen.“

Sr. Joanna: „In der Dorfentwicklung arbeiten wir mit einfachen Anleitungen, wie sich die Menschen vor dem Virus schützen können. Diese Informationen senden wir über unsere Handys in die Dörfer. Einige Dörfer versorgen wir bereits mit Lebensmittelspenden und auch mit Medikamenten, da die Apotheken geschlossen haben.
Wir hoffen, dass Gott mit uns ist und uns wieder eine bessere Zeit schenkt.“

Sr. Pricilla: „Unsere Ausbildungstätigkeit in der Dorfentwicklung steht still, weil wir die Frauen nicht zusammenholen dürfen. Nur die Näherei und auch die Weberei in Sidment, die für die Ärmsten arbeiten, ist noch in Betrieb. Hier arbeiten wenige Menschen mit Abstand zueinander.
Darüber hinaus arbeiten die Frauen die eine Nähmaschine besitzen in Heimarbeit. Einige Frauen stellen selber Käse und Joghurt für den Eigengebrauch oder zum Verkauf her.
Wir beten, dass Gott diese Pandemie von uns nimmt.“

Ezbet El Nakhl

Sr. Maria: „Seit dem 15. März steht das öffentliche Leben still. Von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens gibt es eine Ausgangssperre. Im Salam Center haben wir das Krankenhaus schließen müssen. Nur die Inkubatoren laufen noch und nötige Operationen sind möglich. Wir hoffen ab der nächsten Woche weitere Einheiten des Krankenhauses für die Menschen zugänglich machen zu können. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, die Wirtschaft steht still. Zurzeit versorgen wir 200 Familien mit Lebensmittel-Spenden.
In den Klöstern und Konventen beten wir. In dieser Zeit beten wir jeden Tag 400-mal das „Herr erbarme dich“, wie an Karfreitag und haben auch in der Nacht Gebetszeiten.“

Sr. Demina: „Alle Schulen und Kindergärten haben geschlossen. Von der Mahabba Schule erreichen wir viele Kinder auch über das Internet. So werden auch die Prüfungen online abgelegt. Dazu bekommt jedes Kind einen Zugangscode. Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr bemüht allen Kindern das Lernen zu ermöglichen. Aber leider gibt es immer noch viele Kinder, die keinen privaten Zugang zum Internet haben!“

10 € kostet ein Lebensmittelpaket für eine Familie. In Beni Suef und Ezbet el Nakhl werden jeweils 200 Familien versorgt. Schaffen wir es, für einen Monat die Kosten zu tragen?

Mit einer Online-Spende können sie die aktuelle Arbeit der Schwestern in Beni Suef und Ezbet el Nakhl unterstützen!

Spende Beni Suef                      Spende Ezbet el Nakhl

Lassen Sie uns in dieser schwierigen und herausfordernden Zeit, in der auch uns gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Nöte treffen, nicht die Zuversicht verlieren. Als Christen leben wir nicht aus der Angst, sondern aus dem Vertrauen. Bei allem was jetzt an Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen ist, wissen wir: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit!“

Gott trägt und geht mit seiner bergenden Kraft mit. Und es sind Menschen da, mit denen wir den Glauben und das Leben teilen können. Gott schütze Sie und leite Sie auf dem gemeinsamen Weg durch diese schwierige Zeit.

Ihr

Pastor Dietmar Boos
Entwicklungshilfeausschuss Kirchenkreis Moers

 

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