Kirche des gerechten Friedens

Die Landessynode hat anlässlich des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren ein Friedenswort verabschiedet. Es soll auf allen Ebenen der rheinischen Kirche mit dem Ziel diskutiert werden, Kirche des gerechten Friedens zu werden. Enthalten sind auch Forderungen nach einem Atomwaffen-Abzug und dem Stopp von Rüstungsexporten.

Der Kirchenkreis Moers hat sich bei seiner letzten Synodaltagung ausführlich mit dem Positionspapier befasst und eigene Schritte definiert.
Sr. Amalia, vom koptischen Orden der „Daughers of Saint Mary“, schreibt auf die Positionsbestimmung des Kirchenkreises:

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserm Lande Ehre wohne; dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; (Psalm 85,10-11)

Jeden Tag beten wir in der sechsten Stunde den Psalm 85 und hier heißt es:
„dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen;“

In Treue einander begegnen

Die Kirche ist eine Institution in der Begegnung stattfindet, in der man sich umeinander bemüht, für den anderen da ist, so dass das Recht auf ein würdiges Leben gesichert ist. Nur die Liebe kann alles in Frieden und Freude verwandeln.

„Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede, bei den Menschen seiner Gnade“ (LK 2,14); „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5,9).

Für den Frieden spielen die Christen eine wichtige Rolle im Nahen Osten. Diese Rolle ist allgemein akzeptiert und eindeutig, da sie sich im sozialen, als auch im wirtschaftlichen und politischen Bereich für ein friedliches Miteinander einsetzen. Und dies auch in unruhigen Zeiten. Eine bedeutende Rolle haben Christen auch bei der Verwirklichung der Frauenrechte und der Meinungsfreiheit.

Der Konvent der Marientöchter in Beni Suef (Ägypten) ist dafür ein deutliches Beispiel. Unsere Aufgabe besteht darin, Liebe weiterzugeben und Frieden zu stiften. Dies tun wir durch unsere Arbeit im sozialen Bereich, in den Kindergärten, den Schulen und Waisenhäusern, im Altersheim und im Krankenhaus. In der Bildung und im Gesundheitswesen ist die Kirche sehr zum Wohl der Menschen engagiert.

Im Nahen Osten hat die Kirche einen großen Anteil am Friedensprozess, indem sie mit ihren Entwicklungsprogrammen den Demokratieprozess unterstützt. Mit großer Aufmerksamkeit schaut sie auf die Familie, denn sie ist die Basis der Gesellschaft. Wenn der Frieden innerhalb der Familie bewahrt wird, ist das ein gutes Fundament für den Frieden in der Welt. Für die Kirche ist die Familie die Grundlage, ohne die sie nicht existieren kann. Hier lernt man den andern zu lieben und zu respektieren, aber auch offen gegenüber anderer Meinung zu sein. Hier lernt man dem Nächsten zu dienen. Ein wichtiger Aspekt ist die Armut der Kirche, denn nur so hat sie den Blick für die Armen frei.

Für Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen zu sorgen, leitet sich aus dem Wort Gottes ab und ist die ureigenste Aufgabe der Kirche. Dabei müssen wir uns die Frage stellen: Haben wir alle Menschen, ohne auf ihre Religion, ihre Farbe oder ihre Zugehörigkeit zu achten, im Blick, wenn wir vom Dienst an den Menschen sprechen?

Dabei ist es nicht unsere Aufgabe als kirchliche Institution Lösungen zu finden, sonder mit anderen kirchlichen, staatlichen und gemeinnützigen Organisationen zusammen zu arbeiten, um gemeinsam Lösungen zu suchen.

Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein, der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer. „Mein Volk wird an einer Stätte des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen, an stillen und ruhigen Plätzen.“ (Jesaja 32,17-18)

Sr. Amalia

Sr. Amalia in Sidment, mit Sr. Priscilla, Leiterin der Dorfhelferinnen.

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